[22.04.2015] Torstein (2947m) über die Eisrinne mit Christian, Christian und Hermann in 4h 45min

Heute haben zwei unfassbar viel Glück gehabt. Aber der Reihe nach. Wir gehen um kurz vor 6 los in Richtung Windlegerkar. Bis kurz vor der Schaidlalm müssen wir tragen, dann gehts auf die Ski, im steilsten Stück des Kares auf die Steigeisen. Anschließend die Abfahrt um die Schneebergwand und wieder anfellen bis zum Fuß der Rinne.

Zwei Aspiranten sind vor uns und sie nehmen die Ski mit - ich nicht. Christian (Lajosch) will es auch probieren. Die Rinne schaut nicht gut aus, viel Schnee eingeblasen, dadurch ist die Rinne stellenweise deutlicher steiler. Wir kommen trotzdem gut voran bis zur Engstelle. Dort ist viel loser Gries, ich bin inzwischen vorne und muss ziemlich lange wühlen.

Bald darauf stehen wir am Gipfel. Es ist kalt und stürmisch, also bleiben wir nicht lang und beginnen den Abstieg. Der eine von den anderen will wirklich fahren und schnallt die Ski an. Zuerst wollten wir warten, aber er brauchte ewig, also gingen wir. Unterhalb der Engstelle will auch Christian die Ski nehmen. Ich schaue, dass ich aus der Schusslinie komme, denn ganz geheuer ist mir das nicht.

Christian ruscht ein paar Meter und lässt es dann sofort wieder. Ich bin schon fast wieder beim Skidepot, da sehe ich den Skifahrer an mir vorbeikugeln. Zum Glück erwischt er keine Felsen und so steht er gleich mal wieder auf und zeigt an, das alles ok ist - Puuuh, Glück gehabt.

Ein paar Sekunden später kommt schon der Hermann dahergerauscht, es überschlägt ihn sehr oft und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das gut ausgeht. Aber auch er steht unten nach einer kurzen Zeit wieder auf. Unfassbar, das beide die Rinne runtergestürzt sind und beide sich fast nichts getan haben.

Die restlichen sammeln das ganze verlorene Material ein und nach einer Rast um die Nerven zu beruhigen, machen wir uns auf unseren langen Rückweg. Der Gegenanstieg wieder mal sehr heiss, aber im oberen Teil vom Windlegerkar gibts dafür schönen Firn. Erst ganz unten wird es tief, aber dann muss man eh schon abschnallen und gehen.

Das war ein Tag - soviel Glück ist fast unglaublich. Bis auf einen Pickel, den der Hermann beim Sturz verloren hat und den wir nicht mehr gefunden haben, ist nichts gravierendes passiert.