Nachdem die anderen ja schon wieder zum Ishinca Tal aufgebrochen waren, um sich am Tocllaraju zu versuchen, wollte ich nicht untätig in Huaraz herumsitzen. Also fragte ich die Maruja, welchen Berg ich allein angehen könnte. Sie schlug mir den Vallunaraju vor, da man den an einem Tag von Huaraz aus machen könnte.

Nach kurzer Recherche stellte ich fest, das der aber auch wieder ziemlich lang über Gletscher geht, das will ich egentlich nicht allein machen. Nachdem sie zur Wegbeschreibung einen Guide herbestellt hatte, schlug dieser vor, mitzugehen. Also mietete ich mir einen Führer, aber nicht zum führen, sondern um nicht alleine gehen zu müssen.

Um kurz vor Mitternacht fuhren wir mit einem Taxi los, über die schlechteste Schotterstrasse, die ich bis jetzt in Peru erlebt hatte - und das heisst was hier. Nach 1 1/2 Stunden Plackerei für den Fahrer und den armen Toyota waren wir beim Startpunkt. Das Taxi wartete auf uns bis zur Rückkehr.

Inzwischen bin ich gut akklimatisiert und so kamen wir sehr zügig voran. Die Vollmondnacht machte Stirnlampen nahezu überflüssig - traumhaft. Der Gipfelaufschwung ist dann ein bisschen technisch, mit 45 Grad Flanken und kleinen Spalten, über die man drüber muss. Ein Seil hat da wenig Sinn und so banden wir uns aus. Wir waren viel zu früh am Gipfel, es war noch dunkel, allerdings mit Vollmond, so dass man eh alle Berge rundum sehen konnte und im Tal das hell erleuchtete Huaraz. Erst als wir wieder am Sattel vor dem Gipfelaufschwung waren, begann es zu dämmern.

Nach einer ausgiebigen Rast stiegen wir wieder ab und waren schon um 08:00 wieder beim Taxi wo erneut die zermürbende Fahrt begann. Das die da mit solchen Autos überhaupt drüberkommen ist eine fahrerische Meisterleistung.