[24.09.2014] Kampenwand (1669m) - Überschreitung (4+) mit Theresa

Wieder schönes Herbstwetter, also wieder eine Überschreitung. Diesmal die Kampenwand. Wir fahren also zum Chiemsee, noch geht das ja ohne Maut ;)

Die Gondel benutzen wir natürlich nicht, sondern gehen von Hintergschwendt an der Gori-Alm vorbei zum Westgrat. Das ist fast nur ein Forststraßenhatscher. Nach etwas über 1 1/2h sind wir beim Anfang der Kraxelei. Erstmal lassen wir das Seil im Rucksack und Klettern über den Westturm seilfrei. Das ist auch nicht schwierig, aber man sieht, wie beliebt die Kletterei ist, der Fels ist komplett abgeschmiert.

Beim Gmelchturm will ich die 3+ zuerst auch ohne Seil gehen, stelle aber fest, daß da alles sehr glatt ist. Also nehmen wir das Seil, wozu haben wir es denn mit. Die Kletterei selbst ist eh leicht und macht Spass. Fester Fels, steil, aber genug Tritte und Griffe.

Danach in die Scharte lasse ich die Theresa gleich ab, binde kurz um und sie lässt mich zu sich runter. Dann muss nur ich wieder umbinden und schon geht's weiter. Der Teufelsturm ist zwar ebenso nur leichte Kletterei, aber was solls. Oben angekommen lasse ich die Theresa erneut zum Weg direkt unterhalb ab und seile dann selbst auch ab. Dann gehen wir zur Kante und seilen ein zweites mal ein paar Meter ab. So kommt man am schnellsten und problemlosesten in die Scharte.

Von dort gehts dann ein paar Meter leicht aufwärts zu einem Ring. Jetzt beginnt die Schlüssellänge mit 4+. Senkrecht ist sie, feucht und schattig, aber immer wenn man einen Griff oder Tritt braucht ist auch einer da - Spaßig. Oben mache ich gleich an einem Block Stand, denn der Ring ist sicher 15m flach am Grat entfernt, da wär der Seilverlauf echt blöd. Die Theresa hatte unten schon kalte Finger bekommen und musste so die 4+ klettern. Oben ists dafür wieder warm.

Nach 1h 50min Kletterei stehen wir am Hauptgipfel, machen eine kurze Jausenpause und gehen weiter hinüber zum Ostgipfel. Dort nehmen wir den Gipfelaufbau direkt von Westen in einer kurzen 3er Kraxelei und stehen 20min später mit ca 20 anderen am Gipfel, denn was sich da an einem schönen Tag abspielt ist unfassbar.

Wir steigen weiter nach Osten ab und sind nach einem kurzen seilversicherten Stück wieder allein - angenehm. In einem Bogen gehen wir um die Kampenwand und wieder zum Massenauflauf auf der Nordseite. Dort aber über einen recht alpinen Steig direkt in Richtung Hintergschwend. Wir haben keine Ahnung, wo wir herauskommen werden... sehen dann aber eine bewirtschaftete Alm. Nach einem Weißbier, Spreckbrot und Kuchen gehen wir weiter und sind dann eh gleich mal wieder beim Parkplatz - Glück gehabt, denn wo wir da genau waren, wußten wir eigentlich nicht.

Nette Kraxelei das ganze aber durch die Gondel alles voller Leute - zum Glück aber nicht beim Klettern.