Mal wieder die Watzmann Ostwand angehen - das wurde schon Zeit. Mitte September ist die beste Zeit wenn stabiles Wetter ist und man unter der Woche geht. Das erste Schiff fährt erst um 8:30 - da ist recht wenig los und die Steinschlaggefahr entsprechend gering. Nur ein Aspirant ist mit uns am Schiff, der ist zuerst vor uns, aber ab dem eigentlichen Berchtesgadener Weg gleich mal hinter uns - und schließt sich uns dann an.

Wir kommen gut durch, kein einziger Verhauer, auch nach der Wasserfallwand weiß ich jetzt, wohin. Bis zur Biwakschachtel. Danach hab ich mir den Weg nicht so genau gemerkt, da ich mich nicht an Probleme erinnern konnte - diesmal hatten wir welche. Wir gehen oberhalb der Schachtel eine Spur zu weit unten auf Bändern zu weit nach links und kommen in immer schwierigeres Gelände. Dort finden wir ein paar Haken und auch einen mit Bandschlinge dran, aber das 3m Wandl ist das definitiv nicht.

Also brechen wir ab und versuchen wieder in Richtung Biwakschachtel zurückzukommen. Dabei kommen wir dann zufällig am Kamin vorbei, der der richtige Weg gewesen wäre. Zu allem Überfluß krieg ich während des Verhauers auch noch Krämpfe in den Oberschenkeln - die 3h Radeln mit Anhänger gestern waren vielleicht doch suboptimal. Ich hab zum Glück genug Wasser mit und mit möglichst kleinen Schritten geht's weiter. Kurz darauf sind wir eh schon am Gipfel.

Erst dort kriegen wir mit, das in der Früh vom Ostwandlager doch einige unterwegs waren, aber die langsamste Seilschaft war schon am Gipfel, wo wir dort ankommen. Der lange Abstieg in Richtung Wimbachgries ist dann noch zu bewältigen, wir verkürzen ihn uns mit Einkehr bei der Wimbachgrieshütte und dem Wimbachschloß, so ist die Hatscherei erträglich ;)